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RELIGIÖSE ERZIEHUNG ?

Moin, Moin!

 

Um in seiner beruflichen Professionalität ein Kind oder einen Jugendlichen religiös erziehen zu können, benötigt man unserer Meinung nach eine religiöse Grundvoraussetzung. Ohne diese Grundvoraussetzung bzw. Grundüberzeugung macht es keinen Sinn jemanden religiös zu erziehen, da einem selbst das nötige Wissen oder auch der nötige Glaube fehlt. Man kann nicht ohne eine religiöse Grundüberzeugung Kinder zu einem religiösen Individuum erziehen.

 Bei einem Erzieher, bei dem die religiösen Grundvoraussetzungen vorhanden sind, ist es wichtig, dass er zunächst seine eigenen religiösen Wurzeln reflektiert. Diese können unter anderem aus dem Elternhaus stammen, durch den Religionsunterricht in der Schule oder auch durch die Konfirmation entstanden sein. Die Kinder müssen religiöse Erfahrungen sammeln, um sich in der religiösen Lebenswelt zurechtfinden zu können. Traditionelle Feste, wie z.B. Weihnachten oder Ostern vermitteln den Kindern die religiösen Geschichten aus der Bibel. Aber auch mein Umgang mit meinen Mitmenschen, welche Atmosphäre in einem Raum geschaffen wird und welche Werte ich den Kindern vorlebe und vermittle kann Teil der religiösen Erziehung sein. Man kann sagen, je weniger Erfahrungen ein Kind mit dem Religiösen macht, umso weniger wird es später zu einem religiösen Individuum werden. Das Ziel einer religiösen Erziehung ist, dass das Kind ein eigenes Gottesbild entwickelt. Das Kind soll sich in den religiösen Geschichten selbst erkennen und Schutz und Trost in der Religion finden.

Doch ist die Frage, wie sinnvoll eine religiöse Erziehung für das Kind ist und wie sehr sie das Kind beeinflusst. Unserer Meinung nach sollte religiöse Erziehung dem Kind nie aufgezwungen werden, sondern das Kind sollte sich bewusst für die Religion entscheiden. Ein Kind zu etwas zu zwingen ist in unserer pädagogischen Haltung komplett falsch und inakzeptabel. Damit ein Kind ein religiöses Bewusstsein erlangen kann, muss es durch einen inneren Impuls auf die Religion treffen und Interesse entwickeln. Da die religiöse Erziehung auch Werte- und Moralerziehung umfasst und ihr damit ein erheblicher Einfluss auf die Gewissensbildung des Kindes zugesprochen wird, ist sie wichtig für das Kind. Doch warum sollte sich das Kind sich mit der Autorität seines Gottes identifizieren? In biblischen Geschichten gibt es den allliebenden Gott, doch auch den strafenden Gott. Damit das Kind sich in einer freien pädagogischen Atmosphäre wohlfühlen kann, sollte es frei von jeder Angst sein und damit auch frei von Geschichten vom strafenden Gott. Denn die Religion soll auch ein Ort sein, in den man sich mit seinen geheimsten Gedanken oder Befürchtungen flüchten und einen Zuhörer finden kann. Dies ist nicht möglich, wenn sich das Kind vor seinem Gott fürchtet. In der Familie sollte das Kind Anerkennung und Empathie erfahren. Die biblischen Gewalterfahrungen sollten durch die Eltern an die Kinder gelangen und als eine Sensibilisierung gegen Gewalt dienen. Das Kind sollte sich nicht mit Gott identifizieren, sondern sich ein eigenes Gottesbild und ein Bewusstsein dafür aneignen. 

Welche Meinung habt ihr zur religiösen Erziehung ?



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